6. Rechtschreibkonzept

Schreiben mit der Fresch Methode

Besieht man sich den deutschen Grundwortschatz, so erkennt man, dass die Hälfte der Wörter lautgetreu geschrieben werden.

Diese können die Kinder durch simultanes Sprechschreiben richtig schreiben. Achten Sie darauf, dass Ihr Kind genau parallel zum Schreiben die Laute mit dem Mund formt. Später muss die Stimme nicht mehr unbedingt dabei sein, die Mundbewegung jedoch auf jeden Fall.

Als Grundvoraussetzung gilt das Erfassen der Srpachrhythmik (=Schwingen in Silben). Diese wird wie ein Lied durch Wiederholen im Gedächtnis verankert.

Doppelte Mitlaute können dann erkannt werden. Z.B.Schif-fe/ rol-len/ Ham-mer...

Auch zuhause macht der spielerische Umgang mit Wortklangbildern Sinn! (Schwingen in Silben, rhythmisch gesprochene Gedichte und Lieder.... helfen Ihrem Kind) Diese erste Rechtschreibstrategie nennt Ihr Kind Schwingen. Sie hat das Zeichen:UU

1. Silben schwingen

Sprich die Wörter deutlich in Sprechsilben nach!

Für die andere Hälfte des Wortschatzes benötigt Ihr Kind weitere Strategien:

2. Verlängern oder Weiterschwingen

Verlängere das Wort, dann erkennst du den richtigen Buchstaben!

Die zweite Strategie, die Ihrem Kind hilft, ist das Verlängern oder Weiterschwingen. Das Wort wird verlängert z.B. durch

-  Einzahl  → Mehrzahl :   Ross → Rösser

- in die Grundform setzen: er fasst- fassen; er isst- essen

- steigern:   schlaff- schlaffer,  blass - blasser

Angewendet wird sie:

- wenn sich die Endung eines Wortes nicht richtig erhören lässt, z.b. bei: b/p,- g/k - d/t - ll/l

- grob → gro - ber  ,  schnell → schnel- ker

- Burg → Bur - gen , Schiff → Schif - fe

- bunt → bun - ter   , Schuss → Schüs - se

3. Ableiten

Leite die Wörter ab und überprüfe ihre Herkunft!

Bäcker - backen

Blätter  - Blatt

Die dritte Strategie, die Ihr Kind im Laufe der Grundschulzeit anzuwenden lernen, ist das Ableiten.

Die Wortfamilien des fraglichen Wortes wird nach "Hinweisen" durchsucht, z.B.: Bäcker-backen, Blättern-Blatt

Häufige Fragen: Wird das Wort mit e oder ä, äu/ eu geschrieben?

Antworten findet man in der Wortfamilie → aus a wird ä, aus au wird äu.

4. Regeln anwenden

Die vierte Stütze beim Rechtschreiben ist ein Regelbewusstsein. Dieses wird systematisch aufgebaut.

Das menschliche Gehirn versteht Regeln nur durch Beispiele. Es findet dann die Regelmäßigkeiten, Ähnlichkeiten und Abläufe selbst und kann sie verinnerlichen und anwenden → Das bedeutet, dass eine auswendig gelernte Regel nicht angewendet werden kann, wenn sie nicht durchdrungen und verarbeitet wurde!!! Dazu braucht der Mensch Beispiele, der eine viele, der andere wenige. (Manfred Spitzer, Hirnforscher)

Rechtschschreibregeln in der Grundschule:

Groß- und Kleinschreibung, lange Selbstlaute (i → ie / Dehnung mit h), ß oder ss, z-tz, vor- und ver-,...

Wurden Regeln im Unterricht erarbeitet, (gefunden durch Beispiele) werden sie in unserem Merk- und Regelheft notiert.

Hilfen: Hat ein Kind eine Regel noch nicht verinnerlicht, hilft man ihm durch Beispiele, bei denen es die Regel anwenden muss.

5. Merkwörter

Manche Wörter sind Merkwörter. Lerne sie und präge dir ihre Schreibweise gut ein.

Beispiel: ihr, seit, seid

Alle Wörter, deren Schreibweise nicht durch die oben genannten Strategien hergeleitet werden können, sind Merkwörter. Diese Wörter werden gesammelt und geübt. Schwierige Stellen im Wort werden mit Textmarkern gekennzeichnet.